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Folgeerkrankungen von Adipositas
Folgeerkrankungen von Adipositas können zum Beispiel Diabetes, Fettstoffwechselstörungen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein.
Adipositas

Folgeerkrankungen von Adipositas

Ungesunde Ernährung und wenig Bewegung können nicht nur starkes Übergewicht und Adipositas zur Folge haben. Je nach Ausprägung der Adipositas und der individuellen körperlichen Verfassung des Patienten, können Folgeerkrankungen der Gelenke und der Knochen auftreten und langfristig auch chronische Erkrankungen entstehen.

Um das Risiko für Folgeerkrankungen einzudämmen ist eine Nahrungsumstellung, mehr Bewegung und eine daraus resultierende Gewichtsreduktion unabdingbar. Denn die häufigsten Folgeerkrankungen entstehen nicht erst bei einer Adipositas des dritten Grades. Bereits bei leicht erhöhtem Übergewicht steigt das Risiko für chronische Erkrankungen an.

Diabetes kann als Folgeerkrankung von Adipositas auftreten

Gemäß der Leitlinie der Deutschen Adipositas-Gesellschaft (AGA) zur „Prävention und Therapie der Adipositas“ sind etwa 80 Prozent der Fälle von Diabetes Typ 2 auf Übergewicht oder Adipositas zurückzuführen. Der Zusammenhang von Adipositas und der Entstehung von Diabetes liegt vor allem in dem Überangebot an Glukose (Blutzucker) durch eine erhöhte Nahrungsaufnahme.

Bei einem gesunden Menschen werden Kohlenhydrate über das Hormon Insulin aus der Bauchspeicheldrüse aufgespalten. Als Glukose gelangen die Bestandteile aus der Nahrung ins Blut und bewirken einen Anstieg des Blutzuckerspiegels. Das Insulin sorgt für die Energiegewinnung der Zellen aus der Glukose, nach kurzer Zeit sinkt der Blutzuckerspiegel wieder auf ein Normalmaß.

Bei einem adipösen Menschen ist meist ein Überangebot an Glukose der Grund dafür, dass der Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht ist. Dadurch sinkt sowohl die Anzahl der Insulinrezeptoren als auch ihre Sensibilität für die Zufuhr von Glukose. Die aufgespaltene Glukose verbleibt im Blutkreislauf, eine Insulinresistenz entsteht.

Studien haben ergeben, dass bei übergewichtigen Menschen nicht nur die Essgewohnheiten, sondern vor allem die Menge des Bauchfetts die Entstehung von Diabetes beeinflussen können. Die Zellen aus dem Bauchfett schütten Hormone aus, die die Insulinproduktion zusätzlich beeinflussen. Aus diesem Grund wird zusätzlich zur Bestimmung des Body-Mass-Index (BMI) bei der Diagnose von Adipositas und der Bestimmung der Risiken, der Taillenumfang gemessen.

Fettstoffwechselstörungen bei Adipositas

Bei Patienten mit Adipositas geht die Entstehung von Diabetes häufig unmittelbar mit einer Fettstoffwechselstörung (Dyslipidämie) einher. Bei den Blutfetten wird zwischen Cholesterin und Triglyzeriden unterschieden. Bei gesunden Menschen werden die aus der Nahrung aufgenommen Fette in den Blutkreislauf abgegeben. Die Fette, die nicht wasserlöslich sind, gehen eine Verbindung mit Eiweißen im Blut ein und werden zu sogenannten Lipoproteinen.

Eine dauerhaft erhöhte Nahrungsaufnahme fetthaltiger Lebensmittel sorgt für eine erhöhte Konzentration der Lipoproteine im Blutkreislauf. Sogenannte Makraphagen, auch als Fresszellen bekannt, sorgen für die Umwandlung der Lipoproteine in Energie. Bei stetig erhöhter Konzentration der Lipoproteine wird diese Umwandlung auf Dauer gestört, es entstehen Gefäßverengungen, die das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle erhöhen.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Adipositas und Folgeerkrankungen wie Diabetes und Fettstoffwechselstörungen belasten das gesamte Herz-Kreislauf-System des Betroffenen. Ein dauerhaft unbehandelter Diabetes kann in Verbindung mit Fettstoffwechselstörungen zusätzlich die Blutgefäße schädigen. Das Risiko für Bluthochdruck, Schlaganfälle oder Herzerkrankungen steigt unmittelbar mit dem Übergewicht und dem Taillenumfang.

Eine Studie, die auf eine Dauer von 31 Jahren angelegt war, ergab zudem einen Zusammenhang zwischen Adipositas und dem erhöhten Risiko der Entstehung von Alzheimererkrankungen. Auch Nierenerkrankungen und hormonelle Störungen sind häufige Folgeerkrankungen bei Adipositas. Die DAG weist zudem auf das Krebsrisiko sowohl bei Männern als auch Frauen hin, das mit einem erhöhten BMI einhergeht.

Sabrina Mandel