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Ursachen von Adipositas
Die Ursachen von Adipositas liegen nicht immer an einer falschen Ernährung, auch genetische Faktoren können eine Rolle spielen.
Adipositas

Ursachen von Adipositas

Zu viel Essen bei zu wenig Bewegung verursacht Übergewicht und macht krank. Wer also auf seine Ernährung achtet und Sport treibt, reduziert sein Gewicht und bleibt gesund. Doch ganz so einfach ist es nicht. Die Ursachen für Adipositas sind in der Regel weit vielschichtiger. Neben falscher Ernährung und mangelnder Bewegung können auch genetische Faktoren die Entstehung von Adipositas begünstigen.

Verhaltenspsychologische Ursachen

Die häufigste Ursache von Übergewicht und die erste Voraussetzung, eine Adipositas zu entwickeln, ist in der Tat eine ungesunde Lebensführung. Ein gesunder Mensch benötigt am Tag eine bestimmte Anzahl an Kalorien, die sich aus Fetten, Kohlenhydraten, Eiweißen und vielen unterschiedlichen Nährstoffen zusammensetzen können. Je nach Geschlecht, Alter, Größe, Gewicht und körperlicher Aktivität liegt dieser Basis-Grundumsatz für Erwachsene etwa zwischen 1.900 und 2.400 Kalorien täglich.

Eine positive Bilanz des Grundumsatzes bedeutet für den Einzelnen, dass er mehr Kalorien zu sich nimmt, als er verbraucht. Dieses Ungleichgewicht kann einerseits durch zu viel oder falsche Nahrungsmittel wie zuckerhaltige Getränke und fettreiches Essen entstehen oder in Kombination mit mangelnder Bewegung bei zu reichhaltigem Essen. Wird der Basis-Grundumsatz über einen längeren Zeitraum überschritten, lagert sich die überschüssige Energie nach und nach in den Fettzellen ein, der Betroffene nimmt stetig zu.

Seine Ernährungsgewohnheiten zu ändern, fällt vielen Menschen schwer. Auch täglich mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren wird umso mühsamer, je mehr Übergewicht der Einzelne auf die Waage bringt. Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen und der Entstehung einer Adipositas vorzubeugen, bedarf es einiger Disziplin und einer umfassenden Verhaltensänderung.

Sozio-kulturelle Ursachen von Adipositas

Der Alltag in einem industrialisierten Land trägt nicht unerheblich dazu bei, dass viele Menschen übergewichtig sind. Während die Menschen früher vor allem körperlich in der freien Natur tätig waren, verbringt ein Großteil der deutschen Bevölkerung ihren Arbeitstag sitzend. Und auch die Freizeit wird vermehrt vor dem Fernseher oder dem Computer verbracht. Hinzu kommt ein Übermaß an Warenangeboten. Alles ist zu fast jeder Zeit in beliebiger Menge verfügbar. Der tägliche Stress und das Essen zwischendurch in Form von Fast Food verstärken die unkontrollierte Nahrungsaufnahme zusätzlich.

Zu den sozio-kulturellen Ursachen von Adipositas lässt sich auch der rapide Anstieg an psychosomatischen Erkrankungen zählen. Depressive Erkrankungen oder stressbedingter Burn-out resultieren nicht selten in sozialer Isolation, die wiederum zu unkontrolliertem Essverhalten führen kann.

Forschungsergebnisse weisen zudem einen Zusammenhang zwischen dem sozialen Status und der Entstehung von Adipositas auf. Eine Studie der Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel ergab im Durchschnitt bei 20.000 Befragten: Je niedriger der soziale Status, desto höher ist der BMI. Der soziale Status wurde für diese Studie über den Schulabschluss, das Haushaltseinkommen und die berufliche Stellung des Hauptverdieners definiert.

Genetische Faktoren bei Adipositas

Untersuchungen haben ergeben, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Erbgut eines Menschen und der Entstehung von Adipositas gibt. Bei einer Studie von Zwillingspaaren fanden Mediziner heraus, dass die Neigung zu Übergewicht genetisch vererbt werden kann. Bestimmte Genkonstellationen können dafür sorgen, dass der Energieverbrauch verringert ist und der Betroffene dementsprechend eher zunimmt.

Auch ein gesteigertes Hungergefühl kann demnach erblich bedingt sein. Häufig ist die Entwicklung bestimmter Regionen im Gehirn, insbesondere des Hypothalamus, für ein gestörtes Essverhalten verantwortlich. Eine weitere Studie mit adoptierten Zwillingspaaren bestätigte diese Annahme: Die adoptierten Zwillinge folgten in ihrem BMI-Wert den leiblichen Eltern, nicht den Adoptiveltern.

Sabrina Mandel